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21.10.2010

Das antimigränische Manifest

§ 1 Bei vielen Menschen ist der Kopf lediglich das obere Ende des Verdauungstrakts.
§ 1.2 Um diese Leute soll es hier nicht gehen.

§ 2 Sondern um diejenigen, deren Schädelinneres zusätzlich ein Hochgeschwindigkeits–Informationsverarbeitungs-Rechen-Netzwerk (HIRN) beherbergt.
§ 2.1 Mit je weniger Stroh dieses gepolstert ist, um so häufiger macht es aua.
§ 2.1.1 Oftmals durch den Zusammenprall mit der Parallelgesellschaft des in § 1 erwähnten Kulturkreises.

§ 3 Das können wir nicht gutheißen.
§ 3.1 Und lustige Flimmermuster auf der Netzhaut, durch die man den Kurzschlüssen auf der Großhirnrinde unmittelbar zugucken kann, sind auch keine Entschädigung für das nachfolgende Elend.

§ 4 Migräne ist eine scheißdrecksverfickte betriebswirtschaftlerarschgesichtige Pottsau.

§ 5 Wir fordern sie daher letztmalig auf, sich gefälligst dort auszutoben, wo Platz ist (siehe § 1).
§ 5.1 Frühaufsteherdiktatoren, FDP-Wähler & -Mitglieder, Vereinte-Föderation-der-Planeten-Tollfinder und Leitkulturfans gehören mit Migräneanfällen nicht unter einmal pro Woche bestraft.


25.03.2010

Das proprokrastinistische Manifest

1 Definition

1.1 Prokrastination bezeichnet das Aufschieben zu erledigender Arbeiten durch die Beschäftigung mit interessanteren Dingen. (Eine umfangreichere, aber diskriminierende Definition findet sich bei Wikipedia.)
1.2 Zum Beispiel durch zielloses Herumstöbern bei Wikipedia. Oder das Verfassen von Wikipedia-Artikeln über Prokrastination.
1.3 Oder Twittern.
1.4 Oder das Verfassen weltverbessernder Manifeste.

2 Phänomenologie

2.1 Daß insbesondere intelligente, vielseitig interessierte Menschen mit Abneigung gegen den verhängnisvollen bürgerlichen Arbeitsfetisch zum Prokrastinieren neigen, geht aus dem Gesagten hervor.
2.1.1 Mit anderen Worten, die tendenziell sympathischeren Mitmenschen mit Talent zum Linkshirnextremismus.
2.2 Großmeister der Prokrastination darf sich nennen, wer für das Aufschieben mehr Energie aufwendet, als für das Erledigen der ursprünglichen Arbeit nötig wäre.
2.3 Prokrastination gab es schon vor dem Internet. Zu diesem Zweck wurde das Kreuzworträtsel erfunden.
2.4 Durch das Internet ist Prokrastinieren jedoch sehr viel einfacher geworden.
2.4.1 http://www.bananario.de/onlinegames/tetris/tetris.php
2.4.2 http://www.jetztspielen.de/spiel/bubble-shooter.html
2.4.3 http://www.scinexx.de/dossiers.html
2.4.4 http://mrdoob.com/projects/harmony/
2.4.5 http://www.youtube.com/results?search_query=katzen+&search_type=&aq=f
2.4.6 http://worlds-highest-website.com/de
...
2.4.n http://www.reset.ch/index.html

3 Pro Prokrastination

3.1 Daß Prokrastination etwas Gutes ist, geht schon aus ihrem Namen hervor. Wörtlich übersetzt lautet der Begriff „für morgen“ – kann es also ein nachhaltigeres Tun und Denken geben als zu prokrastinieren?
3.2 Ohne Prokrastination wäre die Welt um viele Schöpfungen kreativer Geister ärmer.
3.2.1 Denn nichts fördert den kreativen Schaffensprozeß mehr als ein dramatisch näherrückender Abgabetermin
3.3 Bei ausreichender linkshirnextremistischer Grundlage (siehe 2.1) fördert die Kombination von Internet und Prokrastination das Allgemeinwissen ganz ungemein.
3.4 Die Welt wäre ein besserer Ort, wenn Leute prokrastinieren würden, statt „nur ihre Pflicht“ zu tun.